Vom „City-Treff” zur SK Stiftung Kultur

Kulturelles Engagement für alle Kölnerinnen und Kölner seit 1976

Vom bildungspolitischen Gedanken geprägt war die Arbeit der Kulturstiftung in ihrer Gründungsphase während der 1970er Jahre. Unter dem Namen Stiftung City-Treff Informations- und Bildungszentrum wurde der Betrieb der rechtsfähigen Stiftung des privaten Rechts zum 1. Januar 1976 aufgenommen anlässlich des 150-jährigen Bestehens der damaligen Stadtsparkasse Köln. Zweck der Stiftung war es, „die sozialen Beziehungen der der Menschen untereinander zu fördern und ihnen ein breites Angebot an Bildungs- und Betätigungsmöglichkeiten zu bieten”. Zu den damaligen Angeboten zählten ein öffentliches Kulturcafé im Erdgeschoss der Sparkasse am Rudolfplatz mit multimedialer Medienauswahl, in dem auch Vortragsveranstaltungen zu aktuellen Themen stattfanden. Darüber hinaus bot der City-Treff Workshops zu Themen wie Malerei, Photographie und dem damals noch jungen Medium Video an, in denen sich die Menschen kreativ betätigen konnten.

Eine erste Zäsur in der Ausrichtung der Arbeit erfolgte 1983 durch die Gründung der Akademie för uns kölsche Sproch. Mit dieser in Europa einmaligen Einrichtung, die sich um den Erhalt und die Pflege einer zeitgemäßen Kölner Regionalsprache kümmert, folgte die Stiftung zum ersten Mal ihrer noch heute gültigen Maxime „Fördern was es schwer hat”. So war der Start von der Sorge getragen, die kölsche Sprache könne aussterben, denn seit den 1970er Jahren ließ die Verwendung des Kölschen im Alltag Rückschlüsse auf einen vermeintlich niedrigen Bildungsstand des Sprechers zu. Heute, nach über 30 Jahren, ist die Institution in Köln fest verankert und mit ihrem breiten Seminar-, Veranstaltungsangebot und der öffentlichen Bibliothek Anlaufstelle für alle Belange, die mit der kölschen Sprache zu tun haben. Internetbasierte kostenfreie Serviceangebote sind das Kölsche Online-Wörterbuch, die Kölsche Lieder-Sammlung und das Navi op Kölsch.

Das Jahr 1985 darf als erster Meilenstein zu einer inhaltlichen Neuausrichtung der Stiftung gewertet werden: Sie erwirbt die seit 1948 aufgebaute private tanzhistorische Sammlung und Bibliothek des Tänzers, Pädagogen und Publizisten Kurt Peters. Unter dem Namen Deutsches Tanzarchiv Köln konnten diese gemeinsam mit der Stadt Köln als Informations-, Dokumentations- und Forschungszentrum für Tanz einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Schwerpunkte der Archivarbeit sind die Sicherung und wissenschaftliche Erforschung von Nachlässen bedeutender Tänzer und Choreographen sowie die Unterstützung von Forschungsprojekten und der Publikation eigener Forschungsarbeiten. In dem angeschlossenen Tanzmuseum wird die Geschichte und Gegenwart der Tanzkunst in jährlich wechselnden thematischen Ausstellungen, die sich aus den reichhaltigen Beständen des Deutschen Tanzarchivs Köln speisen, auf besondere Weise erlebbar.

1992 legte die Stiftung den Grundstein für Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur. Sie kaufte den künstlerischen Nachlass inklusive der Bildrechte des Photographen August Sander und sicherte damit diesen wichtigen Nachlass, der nach Amerika abzuwandern drohte, für Köln. Denn im Gegensatz zu den USA und einigen anderen europäischen Ländern fand hierzulande die Photographie als Kunstobjekt bis in die 1990er Jahre hinein nur unzureichende Beachtung. Die sachlich-dokumentarische Photographie als künstlerisches Ausdrucksmittel in der von August Sander begründeten Tradition steht im Zentrum der Forschungs- und Ausstellungstätigkeit der Photographischen Sammlung. Zum Bestand gehören mittlerweile über 30.000 Werke von historischen und zeitgenössischen Photographen unterschiedlicher Nationalität. An erster Stelle steht nach wie vor das August Sander Archiv mit über 10.500 Negativen und 5.500 Originalabzügen des Photographen sowie wesentliche Werkgruppen aus dem Schaffen des Künstlerpaars Bernd und Hilla Becher, die Negative und Abzüge umfassen. Beide Positionen sind seit 1992 bzw. 1996 stilistisch und inhaltlich maßgebend für die weitere Entwicklung der Sammlung. Insbesondere eine langfristige Leihgabe mit Originalabzügen von Karl Blossfeldt aus der Universität der Künste Berlin erweitert den Schwerpunkt sachlicher Photographie.

Seit 1996 hat die Stiftung ihren Sitz im MediaPark Köln und firmiert unter dem Namen SK Stiftung Kultur der Sparkasse KölnBonn. An diesem Standort verfügt die Stiftung auch über entsprechende Ausstellungs- und Depoträume für ihre Sammlungen und Archive.

Im Laufe der 1990er Jahre erfolgte eine Neuorientierung der Aktivitäten im Kernbereich der Stiftung, wie die der Literatur- und Leseförderung sowie des Referates für Videotanz, aus dem später die Medienkunstvermittlung hervorging. Weitere Projekte, die die Stiftung angestoßen hatte, wurden in die Obhut anderer Institutionen übertragen, wie beispielsweise das Literaturatelier Köln zur Förderung professioneller Nachwuchsautoren, das Internetportal für die freie Kölner Theaterszene www.theaterszene-koeln.de oder „Die Kunstproduzenten. Agentur für Kunst und Medien”.

1990 wurde zum ersten Mal der Kölner Theaterpreis im Erwachsenen- und Jugendbereich von der Stiftung ausgelobt. Im Laufe von 25 Jahren kamen weitere Preiskategorien hinzu, welche herausragende Leistungen der freien Kölner Tanz- und Theaterszene auszeichnen und in den Fokus stellen. Im Jahre 1992 starteten Stiftung und Stadt Köln die gemeinsame Erfolgsgeschichte des Sommer Köln.